Sonntag, 10. April 2016

01.04.2016 - 10.04.2016

01.04.2016
Das Wetter ist endlich wieder normal, über Mittag können wir sogar die Klimaanlage im Auto bemühen.
Die Kletterei auf den "Rauchmelder - Baum" hat soviel Spaß gemacht, das wir heute gleich nochmal auf einen rauf mussten. In der Gegend gibt es drei Stück davon, wo so etwas möglich ist. Aber - kein Rauch zu sehen und wir fahren weiter bis Augusta, dort soll ein Fluggebiet sein.


02.04.2016
Irgendwo hier in der Nähe muss ein Startplatz sein. Oder können diese Apps auch lügen?
Jedenfalls haben wir nichts gefunden, was zum Fliegen taugt. Aber dafür super Strände, mit Delfinen die bis in Ufernähe kommen. Bis wir unsere Badesachen anhatten und im Wasser standen waren sie leider schon wieder zu weit draußen.
Dafür waren plötzlich Rochen um uns herum, mit ca. einem Meter Spannweite und sehr zutraulich.
Es kommen noch mehr Leute dazu und plötzlich drückt uns ein junger Mann einen toten Fisch in die Hand und meint wir könnten sie auch füttern. Und wirklich, die fressen uns aus der Hand. Was für ein Gefühl.
Durch den toten Fisch angelockt kamen 4 - 5 große Exemplare zum Ufer. Man konnte sie erst kaum sehen, durch den aufgewühlten Sand. Sie sahen wohl auch nix und Heike wird fast überrannt (überschwommen oder wie auch immer). Zum Glück sind sie sehr weich.


03.04.2016
Wieder Baden! Gleich nach dem Frühstück ging es ab ins Meer. Wir haben ja auch lange darauf verzichten müssen:-) Hier an der Südwest-Küste gibt es eine warme Strömung (Leeuwin - Strömung ), die das Wasser wieder badetauglich macht. 


04.04.2016
Uns ist kalt! Hatte ich geschrieben das Wetter ist wieder normal? Wir haben Mittag und kühle 18 Grad!
Aus Trotz geh ich im Meer baden, Heike wars zu kalt.
Nachmittag fängt es an zu regnen, aber wir haben gutes Internet und können die Zeit für lange Telefonate in die Heimat nutzen.

 
05.04.2016
Wir fahren weiter nach Bunbury (zweitgrößte Stadt in Westaustralien mit 64000 Einwohnern). Da gibt es ein "Dolphin Discovery Centre", wo man wilde Delfine sehen kann. Für 10 $ bekommt man ein paar Infos und kann dann am Strand mit den vielen Volunteers auf die Delfine warten. Aber heute ist nicht viel zu sehen, wir versuchen es morgen nochmal.

 
06.04.2016
Die Nacht verbrachten wir auf einem miesen Platz, gleich neben der Straße. Hier gibt es einfach zu viele Menschen. Übrigens: 7 Uhr = 8 Grad, falls sich noch jemand Australien heiß und trocken vorstellt :-)
8 Uhr haben wir schon gefrühstückt und stehen mit Kamera bewaffnet am Strand. Zwischen 8 und 9 Uhr sollen die Delfine in Ufernähe kommen, zum Leute gucken.
Nix! Gegen 11 Uhr werfen wir das Handtuch - in den Sand und gehen selber ins Wasser (Wassertemperatur ca. 20 Grad).
Es sind zwar immer ein paar Flossen zu sehen, aber zu weit weg.
Mittag gönnen wir uns wieder einmal Fish & Chips, - in der Zeit sollte unser Badetuch trocknen, und - weg wars. So ein verlotterter Typ, der uns auch noch ansprach und wilde Geschichten vom Ranger in der Nacht erzählte, der hat es geklaut. Ich weiß das!
Morgen wollen wir (Heike) nach Perth, die Hauptstadt von Westaustralien. Westaustralien hat 2,6 Millionen Einwohner und davon leben ca. 1,8 Millionen in Perth. Ich freue mich auf's Outback :-)


07.04.2016
Ein genialer Schlafplatz! Am Rande des Friedhofs von Rockingham, der ruhigste Platz in der Gegend :-) Frühstücken wollten wir aber dann doch woanders.
Es sind noch ca. 50 km bis Perth und wir werden zur Hauptverkehrszeit einrollen, ich freu mich!
Alles super, ohne uns zu verfahren sind wir am Parkplatz vom"Kings Park" angekommen. Da stehen wir kostenlos und können in die Stadt laufen. Perth ist nicht so groß wie ich dachte und es wird  doch ein ganz netter Tag. Am Nachmittag ist die Stadt leider von Rauchwolken eines Buschfeuers eingehüllt und 16 Uhr sind wir schon wieder raus, auf dem Weg nach Hyden, zum "Wave Rock".
Da fahren alle hin und wir natürlich auch.


08.04.2016
Nach dem Frühstück geht's gleich weiter, es sind noch über 200 km bis Hyden.
Als erstes gehen wir dort in die Touristeninfo um zu erfahren ob wir den "Holland Track" fahren können. Wir wollen unsere neuen Reifen testen und überhaupt Erfahrung sammeln im Outback. Leider ist die Dame in der Info nicht sehr hilfreich, sie betreibt nebenbei noch eine Kneipe und ist damit gerade überfordert.
Also schauen wir uns erst einmal den Wave Rock an, gemeinsam mit einer Busladung Japaner :-)
Anschließend  fahren wir in eine 18 km entfernte Höhle mit ein paar Handabdrücken von den Aborigines.
Das Wetter ist nicht gerade optimal, der Himmel ist bedeckt und in der Ferne sieht es aus wie Regen. Der Track den wir fahren wollen, ist fast 300 km lang, dauert mindestens 2 Tage und ist bei Regen nicht machbar. Wir bleiben heute Nacht in der Nähe vom Wave Rock und schauen uns morgen früh den Himmel nochmal an.


09.04.2016
Zum Frühstück fällt die Entscheidung, wir versuchen den Track. Das Wetter ist immer noch nicht perfekt. Aber wir nehmen uns vor umzudrehen, falls es anfängt zu regnen.
Der Track beginnt ein paar Kilometer hinter dem berühmten Kaninchenzaun, dem längsten Zaun der Welt.
Die ersten Kilometer sind easy. Dann geht der Track (Dreck) los und der Weg wird matschig.
Ostern hat es hier zum letzten Mal geregnet (vor zwei Wochen), schaut Euch die Bilder an, die Wege stehen immer noch unter Wasser.
Aber es geht weiter und wir sind guter Dinge als wir noch zwei Motorradfahrer treffen mit dem gleichen Ziel.
Erst dachte ich die fahren einfach davon, doch die schweren Kisten sitzen genauso schnell fest wie wir. Wir treffen uns in jeder Pfütze wieder. Mal schob ich ein Motorrad und mal halfen sie uns beim Holz unter die Räder werfen. Leider mussten wir uns auch von den schönen Brettern verabschieden die uns schon so oft geholfen haben. Nach der letzten schweren Passage verschwanden sie im Schlamm.
Letztendlich hat uns unsere Winde aus dem Matsch befreit.
2 Stunden Arbeit um 5 m zu überwinden und um 2 km später vor einer noch größeren Herausforderung zu stehen - nö, ich will nicht mehr!
Wir werfen schon wieder ein Handtuch, Mist, aber die Vernunft ist stärker. Das Auto ist schließlich auch unser zu Hause und soll nicht im Schlamm verschwinden. Ein paar Kilometer zurück gibt es eine Schotterpiste.
Keine Ahnung warum man überhaupt solche Pisten fahren muss? Lust auf Abenteuer, die Einsamkeit, sich allein wieder raus kämpfen zu müssen? Für uns sind das jedenfalls die schönsten Tage mit einem wunderbaren Gefühl von Freiheit.
Aber jetzt erstmal Spaghetti kochen und einen neuen Plan machen.
Wir bleiben heute Nacht hier in der Einsamkeit und genießen einen wunderschönen Sonnenuntergang mit Regenbogen. Bruce Springsteen aus dem I-Pad und Rotwein in der Tasse,- ein Traum!

10.04.2016
Frühstück im Sonnenschein und Donnergrollen, es zieht ein dickes Gewitter auf. Die kleine Niederlage, das wir den Holland Track nicht zu Ende fahren konnten ist vergessen und wir sind froh nicht mehr im Dreck zu stecken.
Heut wird ein ruhiger Tag, wir haben noch 100 km in den nächsten Ort zu fahren wo wir die kleinen Blessuren von gestern reparieren wollen. Der Schlamm muss auch wieder vom Auto. Der ist, wenn er trocken ist, hart wie Stein, aber es regnet ja gleich :-)

Irgendwo hier stecken unsere guten Bretter im Schlamm. 😳

S 32.11723° E 119.58273°