Sonntag, 25. September 2016

17.09.2016 - 24.09.2016

17.09.2016
Nach dem Frühstück düsen wir am Strand zurück nach Rainbow Beach.
Plötzlich steht die Polizei am Strand - im Sand - und ich schlage einen scharfen Haken in die Düne, wir sind nicht angeschnallt :-( Wir tun so, als ob uns die Düne sehr interessiert. Steigen wieder ein, schnallen uns an und fahren weiter. Klar halten die uns an und ich muss in ein Röhrchen pusten, morgens kurz nach neun!!
Ich glaube das mit dem Gurt haben die gemerkt ;-)
In Rainbow Beach gibt es Internet und eine App erzählt uns was von einem Startplatz der zum Wind passt, los geht's. 30 Kilometer den Strand entlang, mit 80 km/h an der Polizei vorbei (80 km/h sind erlaubt).
Zwei Schirme sind schon in der Luft und der Startplatz schnell gefunden. Aber ach - eine Drachenrampe. Gerade 8 m breit, unser Schirm ist 12 m. Das heißt, Ohren anlegen vor dem Start. Heike ist schon ganz schlecht. Ich will aber unbedingt mal wieder in die Luft. Also fertig machen, Leinen auslegen - ups, die Rampe ist nicht nur zu schmal, sie ist auch zu kurz, wir stehen auf dem letzten Brett. Aber bei dem Wind wird das schon gehen.
Und wirklich - wir fliegen! Ein Stück hoch, nach hinten, über ein Geländer und landen nach 3 Sekunden sanft im Gebüsch :-(  
Als ich noch überlege, wie wir den nächsten Flug etwas verlängern könnten, landet der eine Flieger, kommt zu uns und meint der Startplatz ist zu klein für einen Tandem - so was!
Er zeigt uns einen geheimen Ort, wo man besser starten kann. Der wilde Startplatz liegt schwindelerregende 10 m über dem Strand, zwischen Bäumen und Büschen. Aber wir können den Schirm in seiner voller Größe auslegen und haben in Startrichtung noch lockere 2 m Platz.  Ion, so heißt der nette Flieger, hilft uns die Höhenangst zu überwinden. Ratzfaz sind wir in der Luft, die Flugzeit kann ich nur schätzen, aber es waren mindestens 15 Sekunden.
Genug für heute, ab zum Campingplatz, es ist immer noch Vollmond :-)  


18.09.2016
Auch eine Vollmondnacht geht vorüber und wir fahren weiter Richtung Brisbane.


19.09.2016
Brisbane - die drittgrößte Stadt Australiens. Wir müssen uns im dichten Verkehr auf mehrspurigen Straßen zurechtfinden (ich will wieder in die Wüste zurück). Dazu kommt, das es in der Innenstadt nur stündlich begrenzte Parkplätze gibt. Eigentlich hätten wir es besser wissen müssen! Nun gut, wir finden einen Platz wo wir für vier Stunden stehen können, die Parkuhr wird reichlich gefüttert.
Heike hat ihre Brille und Ersatzbrille demoliert, also erstmal zu einem Optiker. Während der an den Brillen werkelt machen wir mit der kostenlosen Fähre eine kurze Flussfahrt. Das Wetter meint es heute auch nicht gut mit uns - keine Sonne und kühler Wind. Als die Brille fertig ist, ist die Parkzeit abgelaufen und wir sitzen wieder im Auto. Es gab schon wesentlich schönere Stadtbesichtigungen.


20.09.2016
Mal wieder ein bisschen am Auto basteln, der Tacho wollte nicht mehr. Das mechanische Teil, was am Getriebe sitzt hat wohl das viele Salzwasser der letzten Tage nicht vertragen. Keine Ahnung - habs einfach mal aus und wieder eingebaut, jetzt geht er wieder. Dann konnte ich noch die schon seit Monaten nervende Warnlampe für den Zahnriemenwechsel deaktivieren, hab ich doch im Internet den richtigen Tipp gefunden ;-)
Dann dachte ich, wenn wir schon mal dabei sind fahren wir auch noch in eine Werkstatt wegen dem schlackerndem Lenkrad, was ja immer noch präsent ist. Der Meister schaut sich alles an, macht eine Probefahrt und ist erschrocken darüber, das das Lenkrad so schlägt. Er sieht auch die ausgeschlagen Spurstangenköpfe, aber will sie auch auf mein Bitten hin nicht wechseln. Das wäre nicht die Ursache und ich würde nur unnötig Geld ausgeben. Weiter weiß er aber auch nicht und schickt uns zu einem Reifenservice. Da fahren wir hin und die geben sich alle Mühe. Probefahrt - ganz klar die Räder sind schuld. Sie werden ausgewuchtet, montiert - Probefahrt, keine Änderung. Mir glaubt hier keiner, auch die wollen die Spurstangenköpfe nicht tauschen. Dann werden noch die Räder untereinander getauscht, von hinten nach vorn und rechts nach links ??? Probefahrt und Schulterzucken. Er entschuldigt sich das sie nicht helfen können, wir müssen auch nichts bezahlen und schlackern davon. Ist schon alles etwas anders hier :-)


21.09.2016
Lange, lange Autofahrt. Mir zittern die Hände wegen dem schlackerndem Lenkrad.
Es hat fast den ganzen Tag geregnet, bis auf eine halbe Stunde in der ich wieder einen Plattfuß reparieren musste. Ich hab ein Glück :-) - Plattfuß Nummer 10! 


22.09.2016
Wir sind wieder in Coffs Harbour. Nach über 8 Monaten stehen wir an dem Strand an dem wir damals ganz stolz die ersten Fotos von unserem Auto gemacht haben. Hat sich nix verändert seit dem: das Wasser ist noch da, der Sand ist noch da, das Auto auch, nur der Tacho geht nicht mehr :-(
Meine Bemühungen haben nichts gebracht, das Teil am Getriebe ist kaputt. In der Werkstatt wollen sie 500,-$ , im Autoteile Geschäft 400,-$. Mist, aber ohne Tacho kann man ein Auto nicht verkaufen. Ein Autoverwerter kann uns schließlich so ein Teil besorgen, gebraucht für 200,-$, aber erst Montag. Macht nichts, wir fahren in die Berge und wandeln auf alten Pfaden.


23.09.2016
Eine frische Nacht am "Griffiths Lookout" hier standen wir schon einmal, vor langer Zeit :-) Damals war Spätsommer und nun ist Frühling - es blühen die Kirschbäume!
Das "New England Plateau" ist eine der wenigen Regionen Australiens mit vier ausgeprägten Jahreszeiten. Die Gegend hier erinnert uns stark an die Heimat und der plötzliche Klimawechsel ist enorm.
Zum Wandern sind die Temperaturen super, nur das Duschen gleicht eher einer Mutprobe.


24.09.2016
Heute Nacht standen wir auf 1500 m Höhe, entsprechend unterkühlt fiel auch das Frühstück aus: bei 3 Grad über Null mussten wir uns keine Sorgen machen das die Butter zu weich ist. Auf dem Weg zum Wanderparkplatz zeigte eine Kuhherde großes Interesse an unserem Auto. Die Salzkruste die sich durch das viele Strandfahren gebildet hat scheint zu schmecken und wir bekommen eine gratis Autowäsche mit Zungenschlag ;-)
Am Abend finden wir einen besonders schönen Lagerplatz. Beim Sammeln vom Feuerholz entdecke ich eine "Red Back Spider" auf dem Holz in meiner Hand. Eine in Australien lebende kleine, aber gefährliche Spinnenart. Ihr Biss muss nicht tödlich sein wenn man behandelt wird, aber die Schmerzen werden als unerträglich beschrieben.
Darauf kann ich verzichten und ziehe ab jetzt Handschuhe an.


Hier findet ihr die Videos Nr. 1 - 12.
https://www.dropbox.com/sh/8u49fpjnlrk3pgi/AABaWxxcrLbmb5rmUKu5YJUIa?dl=0
Und hier gibt es neue Videos.
https://www.dropbox.com/sh/nx9l52zwhliqkc4/AABk62ZCDJtSllhWms9d6jVva?dl=0

Viele Grüße Heike & Hartmut