Montag, 10. Oktober 2016

01.10.2016 - 10.10.2016

01.10.2016
Wir sind auf dem Weg nach Lightning Ridge, um Opale zu suchen. Aber gaaanz langsam - man muss sich ja auf den großen Fund und den folgenden Reichtum auch mental einstellen. Es gibt auch Einiges zu tun, das Geburtstagsessen, traditionell Spaghetti, muss gekocht und die Blümchen gepflückt werden :-)


02.10.2016
Heute beginnt die Sommerzeit in Australien und unsere Uhren springen eine Stunde vor (9 Stunden vor deutscher Zeit).
Wir sind in Lightning Ridge, einer der wenigen Orten der Welt wo man schwarze Opale finden kann. Aber heute nicht mehr, der Tag ist zu kurz. Wir fahren zu einer Badestelle mit 42 Grad warmen Wasser. Das Wasser stammt aus dem großen Artesischen Becken, was man hier in 1000 m Tiefe angebohrt hat. Es soll auch heilende Wirkung haben - wir haben zwar keine Beschwerden, aber schaden wird's wohl auch nicht.


03.10.2016
Es regnet. Erst am Nachmittag hört der Regen auf und wir können etwas Nudeln. Nudeln heißt hier, in den Restern der Mienen zu suchen, ob vielleicht was übersehen wurde. Das ist auch so, natürlich nur kleine, wahrscheinlich wertlose Stücke. Aber ok, die körperliche Bewegung ist ja auch was wert. Heute ist in Australien übrigens Feiertag - "Labour Day" (Tag der Arbeit) ;-) 


04.10.2016
Den ganzen Tag schlürfen und schürfen wir in der Gegend rum. Wir finden nicht viel, nur Bruchstücke. Aber der Tag war trotzdem schön und interessant. Wir steigen 20 m unter die Erde und besichtigen eine Mine.
Eine ältere Dame erklärt uns alles über Opale. Der größte schwarze Opal der hier je gefunden wurde war so groß wie eine mittlere Zwiebel und hat dem Finder Freudentränen in die Augen und 2,5 Millionen Dollar gebracht.
Wir treffen einen lustigen Typ, ein ehemaliger Lehrer der sich jetzt hier als Künstler versucht und unter anderem Baumstämme mit Opalsplittern beklebt. Von ihm erfahren wir auch, was für Vorraussetzungen man erfüllen muss um nach Opalen zu schürfen.
1. Man muss ein Leben in Staub und Dreck mögen. 2. Man muss reich sein, um große Maschinen kaufen zu können und 3. , das Wichtigste (!), man muss total verrückt sein.
Aber es gibt immer mal wieder einen der es schafft, der etwas findet und den Rest seines Lebens davon leben kann, was mit 90 Jahren natürlich nicht mehr so schwer ist :-)
Zwischen 1950 und 2000 waren hier ca. 50.000 Leute am Suchen, heute leben noch ca. 2000 hier und das meist vom Tourismus.


05.10.2016
60 km entfernt gibt es noch ein Opalfeld, da fahren wir hin. Aber leider finden wir keinen Platz wo wir selber suchen dürfen. Die Leute die hier schürfen sind noch die echten Digger: lange Bärte, staubige Hüte und total im Opalfieber. Wir überlegen kurz einen Claim zu kaufen, was hier wirklich noch geht, entscheiden uns aber dann doch dagegen und fahren zurück nach Lightning Ridge. Ab in die heiße Quelle, da kann man nichts verkehrt machen.


06.10.2016
Ein Tag von dem es nicht viel zu berichten gibt. Wir fahren wieder Richtung Manilla, denn Godfey hat uns per Mail ab Sonntag passables Flugwetter versprochen.
Abends entdecken wir einen paradiesischen Platz zum Übernachten, mal wieder an einem Fluss. Aber überdimensionale Moskitos zwingen uns recht früh zum Rückzug ins Auto.


07.10.2016
Der Weg zurück ist lang und wir legen noch einen Stopp im Kaputar National Park ein. Die Berge sind hier bis 1500 m hoch und wir freuen uns auf einen Wandertag. Den ersten Wanderweg bewältigen wir mühelos - man kann mit dem Auto bis zum Gipfel fahren ;-) Gleich am Parkplatz wäre Heike beinahe über ein Känguru gestolpert. Für einen Apfelgrips bequemte sich der ältere "Herr" aufzustehen, bevor er es sich wieder gemütlich machte.
Ein paar Wege gehen wir dann doch noch zu Fuß und wir bekommen tolle Aussichten weit übers Land. Den Rest des Tages "regenerieren" wir an unserem idyllischen Platz am Fluss.


08.10.2016
Ankunft im Fliegercamp. Wir nisten uns erstmal auf dem Campingplatz ein, überlegen aber für ein paar Tage ein Zimmer zu mieten. Erstens sind die recht günstig und Zweitens wäre es wirklich einmal toll in einem richtigen Bett zu schlafen ;-)
Es gibt WLAN auf dem Platz was auch wirklich funktioniert und wir laden uns ein paar Nachrichtensendung runter. Das werden wir aber in Zukunft bleiben lassen. Hier ist es so schön friedlich: schöne Natur, nette Leute, keiner stresst rum. Und dann Nachrichten von lauter durchgeknallten Typen wie Putin, Erdogan, Trump und so was :-( 


09.10.2016
Wir fahren auf den Mount Borah zum Fliegen, aber außer einer Truppe Kangaroos ist niemand zu sehen. Der Wind pfeift auch schon mit starken Böen über den Startplatz. Es ist über ein Jahr her, das wir in thermischer Luft geflogen sind und ich habe weiche Knie. Wir müssen ja auch nicht die ersten sein, die heute in die Luft gehen und ich kümmere mich erstmal um die immer noch quietschende Bremse am Auto. Ich bin gerade fertig, da geht der erste Flieger raus und es sieht gar nicht so schlecht aus. Also gleich hinterher. Wir starten in die perfekte Phase und sinken mit den anderen ins Tal, macht ja nichts - gleich nochmal hoch. Der zweite Flug war schon besser und wir können den Startplatz 300 m überhöhen. Ich fühle mich langsam wieder wohl in der Luft. Viel mehr war wohl heute nicht zu machen, aber für den Wiedereinstieg ein schöner Tag ;-)


10.10.2016
Heute herrscht wieder Sturm. Ein Partyzelt segelt in unsere Richtung und landet zum Glück noch vor dem Auto. An Gleitschirmfliegen ist nicht zu denken, aber so war es auch vorhergesagt. Also verbringen wir den ganzen Tag mit Hausarbeit und faulenzen ;-)


Viele Grüße Heike & Hartmut