Freitag, 27. Januar 2017

14.01.2017 - 24.01.2017 Rarotonga / Aitutaki

14.01.2017
Alles klappt reibungslos, wir geben Kurt das Auto zurück und ich habe genug Zeit über alles zu meckern was uns nicht gefallen hat. Er nimmt es mit Humor und bringt uns trotzdem zum Flughafen. Und 19:15 Uhr heben wir pünktlich ab.


14.01.2017
Der 14.01.2017 fängt für uns nochmal an. Nach gut 4 Stunden Flug landen wir pünktlich 0:15 Uhr im Paradies. Das meinte zumindest der Beamte der uns den Visastempel in den Pass haut.
Ein bisschen verwirrend so eine Zeitreise, gestern waren wir der deutschen Zeit noch 12 h voraus und heute sind wir 11 h hinterher. Aber alles klappt wie am Schnürchen. Ich habe sogar das Hotel zum passenden Datum gebucht und wir werden ganz nett (im Nachthemdchen) in unser Zimmer geführt.
1:15 Uhr sitzen wir mit einem Heineken-Bier auf der Terrasse, direkt am Pazifischen Ozean zwischen Palmen - perfekt.
Den Sonnenaufgang verschlafen wir, aber das wird schon nochmal klappen.


15.01.2017
Nix, einfach nix zu meckern. Wir sind fast den ganzen Tag im Wasser und schnorcheln. Eine riesige Muräne versetzt mir so einen Schreck, das ich das Wasser koste - einen großen Schluck durch den Schnorchel. Die war bestimmt 1,5 m lang, dick und lila. Ein Stück weiter entdecken wir einen Steinfisch der sich nicht perfekt genug getarnt hat. Das ist angeblich der giftigste Fisch und ich mache mit Respekt und vor allem schnell ein paar Fotos.
Das Wasser ist genial: es hat eine schöne Farbe und ist herrlich warm.
Am Abend  sind wir ziemlich kaputt, aber alle reden vom "Nachtmarkt". Gut, da müssen wir auch hin. Wir putzen uns raus und los, alles zu Fuß. Wir wollten ein Moped mieten, aber dazu muss ich eine Fahrerlaubnis machen und das geht erst am Montag. Der "Nachtmarkt" besteht nur aus Fressbuden. Nix Shoppingtour ;-) Meerwasser macht durstig und ich hau mir eine große Cola rein, dann gibt's Bananentorte und noch einen großen Smoothie. Mein Bauch beult sich vor wie eine Boje. Hoffentlich geht das gut aus!


16.01.2017
Alles geht gut ;-)
Nach dem Frühstück geht's mit dem Bus zum Polizeirevier, wegen der Fahrerlaubnis. Und für 20,-$ bin ich jetzt stolzer Besitzer einer Fahrerlaubnis für die Cook Inseln. Dann mieten wir ein Moped. Helm? Nein, keiner hat einen Helm auf, auch die Polizei fährt ohne - prima. Wir gehen auf große Fahrt und nach ca. 5 km stecken wir in einer Verkehrskontrolle. Der "freundliche" Fatzke erklärt uns, das alle Besucher einen Helm tragen müssen und schreibt eine Rechnung über 100,-$. Die müssten wir bis Ende des Monats auf der Polizeistation bezahlen. Da sind wir aber nicht mehr da - ätsch. Trotzdem müssen wir erstmal zurück zum Mopedverleih und Helme mieten. Mit Schüssel auf dem Kopf geht's weiter, 2 km dann spinnt das Moped. Es tuckert nur noch und wir kommen gerade noch so zurück zum Verleih. Kein Problem es gibt ein anderes. Nach 200 m weiß ich, das wir das auch nicht behalten wollen. Irgendwas ist mit der Vorderradgabel und geradeausfahren ist nicht möglich. Bei der nächsten Verkehrskontrolle müsste ich bestimmt ins Röhrchen pusten. Jetzt bekomme ich freie Hand und darf mir aus dem "Fuhrpark" das Beste aussuchen - eine schwere Geburt.
Für morgen haben wir eine Wanderung auf den höchsten Berg der Cook Inseln geplant, den Te Manga mit 653 m Höhe und suchen heute schon mal den Startpunkt der Tour. Wir fragen einen älteren Mann nach dem Weg und schon sitzen wir auf seiner Veranda. Er hat sich gefreut uns seine Lebensgeschichte erzählen zu können, nur leider haben wir ihn schlecht verstanden. Er stammt ursprünglich aus Neuseeland und war dort der Chef der Wetterstation in Westport. Uns wundert nix mehr, wenn schon die Wetterfrösche das Land verlassen und das Weite suchen :-) Er zeigt uns seinen Garten wo wirklich unglaublich viele Sachen wachsen. Er hat seinen eigenen Kaffee (den er in der Backröhre röstet), Kakao, Pomelo, Papaya, Mandarinen, Maracuja, Ananas ... Als wir uns verabschieden bekommen wir eine großen Tüte Früchte mit auf den Weg und wir sind mit dem Tag wieder versöhnt. Wir fahren gleich einmal rundherum um die Insel, das sind gerade mal 35 km. Wahnsinn der Gedanke: wir sind auf so einer kleinen Insel mitten in dem riesigen Pazifik. 


17.01.2016
Gut gerüstet mit Sandalen und einen halben Liter Wasser gehen wir los, kann ja nicht so schlimm sein. Der nette Mann, Tom, den wir gestern kennen gelernt haben schickt uns seinen Hund mit, das er auf uns aufpasst. Der bringt noch einen Freund mit und so sind wir eine Vierergruppe. Es geht sehr steil bergauf, durch Regenwald und schwüle Luft. Na wie weit kommt man da mit einem halben Liter Wasser? Genau: Durst haben wir schon beim Aufstieg. Die Hunde halten gut durch, gehen voraus und warten dann wieder auf uns. Hier oben war wohl schon lange keiner mehr, denn der Weg ist sehr zugewachsen. Aber es sind noch Seile vorhanden an denen wir uns hochhangeln können. Nur für einen Hund ist das recht schwierig und so warten sie ab hier auf uns. Es fängt an zu regnen, aber wir schaffen es bis ca. 20 m unter den Gipfel, dann geben wir auf. Das letzte Stück ist eine lange Seilstrecke, sehr steil und der Fels durch den Regen glatt wie frisch gebohnert. Zu gefährlich. Also wieder runter, es hört zum Glück auf zu regnen. Und eine Stunde später treffen wir die Hunde wieder - brav gewartet. Noch eine Stunde später sind die Hunde weg und der Weg auch. Irgendwann sind wir falsch abgebogen, der "Weg" ist so gut wie nicht markiert. Ich gehe ein Stück zurück aber ich kann keine Spur mehr finden. Wir rufen und pfeifen nach den Hunden, nix.
Wir sind schon ziemlich fertig und für den steilen Weg, so weit zurück fehlt uns die Kraft. Also runter quer durch den Busch. Aber hallo, das ist nicht der Thüringer Wald. Der Durst treibt uns weiter. Heike wird bald von Moskitos gefressen und muss sowieso immer in Bewegung bleiben. Wir schlagen einen neuen Weg und schaffen es ins Tal zu einem Bach. Da finden uns auch die Hunde wieder, ihre Schwänze wedeln das sie fast abfallen vor Freude. Und nach einer halben Stunde durch das Bachbett sind wir am Moped. Aus dem Bach sollte man nicht trinken wegen irgendwelcher Keime, aber Tom rettet uns mit permanentem Wasser nachschenken.
Das waren heute 600 Höhenmeter mit vielen steilen Seilstrecken in schwül warmer Luft und runter quer durch den Busch, fast ohne Pause, ohne Wasser in 7 Stunden. Warum? Weil die Schmerzen vergehen und die schönen Eindrücke bleiben ;-)


18.01.2016
Heute Nachmittag fliegen wir nach Aitutaki, eine ca. 300 km entfernt liegende kleine Insel. Bis dahin geben wir unsere Wäsche in Arbeit und suchen einen schönen Strand zum Schnorcheln. Das kann man wirklich eine Weile aushalten :-) 
15:30 Uhr hebt die kleine Propellermaschine mit uns ab und 50 Minuten später sind wir schon da. Zur Begrüßung bekommen wir Blumengirlanden umgehängt. Das sieht bei mir aber so albern aus, da gibt's kein Foto ;-) Wir werden ins Hotel gefahren und mieten gleich ein Moped. Los geht's, Gegend erkunden. Immer am Wasser lang und nach 30 Minuten stehen wir wieder vorm Hotel, die Inseln werden immer kleiner ;-)


19.01.2017
Gut ausgeschlafen erkunden wir unsere kleine Landmasse mit dem Moped. Nach einer Stunde sind alle Teerstraßen die es gibt abgefahren und wir müssen auf die unbefestigten Wege. 
Der höchste Punkt ist hier 124 m über dem Meer und der Blick über die gesamte Insel ist herrlich. Ein Südseetraum :-) Was uns besonders gut gefällt ist, das es hier nur wenige Menschen gibt, die Straßen sind leer, kein Lärm, selbst der Ozean macht keinen Krach. Das Riff, welches die Lagune bildet und wo sich die großen Wellen brechen ist mehrere hundert Meter vom Land entfernt.
Am Abend will Heike unbedingt zur " Inselnacht", eine Tanzshow in einem Hotel. Ich werde sofort von starker Müdigkeit überrascht. Aber wir gehen hin und da ich selber nicht tanzen muss gefällt es mir dann doch. Wahnsinn was die Mädels mit ihrer Hüfte machen ;-)


20.01.2017
Der bis jetzt schönste Tag in der Südsee und das schönste Schnorchelerlebnis für uns! Wir buchen eine Tagestour mit dem Boot und fahren raus zu anderen kleinen Inseln im Atoll zum Schnorcheln. Und das war der Hammer! Die Korallen sehen alle gesund aus und es gibt riesige Fische. Wir sehen große Schildkröten und ich schwimme durch einen ganzen Schwarm Stachelrochen.
Ein Traum: der weiße Sand, die grünen Palmen, das klare türkisfarbene, mindestens 30 Grad warme Wasser und sehr wenig Leute! Selbst die schönen Fotos die Heike macht sehen irgendwie blass aus gegen die Wirklichkeit. Den Tag werden wir wohl nicht so schnell vergessen.
Dabei hab ich das Mittagessen noch gar nicht erwähnt, einfach perfekt.


21.01.2017
Heute ist schon unser letzter Tag auf Aitutaki, am Abend fliegen wir zurück nach Rarotonga. Aber das ist auch in Ordnung, die Insel haben wir genügend erkundet und mehr Schnorcheltouren passen nicht in unsere Reisekasse. Schön war's und weiter geht's :-)
Das Flugzeug ist deutlich kleiner als das was uns her gebracht hat.
Unser Gleitschirm hat wahrscheinlich mehr Spannweite, aber es passen 15 Passagiere rein. Ein interessanter Flug, das Cockpit ist offen und wir fliegen in den Sonnenuntergang.
In Rarotonga steht unser Moped noch am Flughafen aber es hat kaum noch Luft auf den Rädern. Nur Luft gibt's heute nicht mehr, es ist schon spät, die Tankstelle ist zu und die Luft abgedreht. Wir wollen ins Bett und eiern los. Im Hotel ist niemand da, kein Office oder ähnliches. Wir finden ein Appartement wo das Licht brennt, es ist alles sauber und das Bett ist gemacht. Sieht wie eine Einladung aus, wir nehmen es. Gute Nacht.


22.01.2017
Morgens kommt ein netter Mann und heißt uns willkommen. Heike ist erleichtert das wir im richtige Zimmer sind und nicht irgendwo illegal geschlafen haben ;-) Ein schönes Appartment - groß, mit Küche und Balkon. Gerade über die Uferstraße fallen wir in ein Schnorchelrevier und da sind wir heute den ganzen Tag :-)


23.01.2017
Wir gehen nochmal auf Wanderschaft, es gibt einen Weg den wir noch nicht gegangen sind. Von Küste zu Küste über die Berge, einmal quer durch und dann zurück mit dem Bus. Wir sind wieder kaputt und müde, aber es war schön.


24.01.2017
Unser letzter Tag auf der Insel, großes Geheule :-(
Wir verlassen heute Abend die Südsee und die Einzige die sich darüber freut ist die Reisekasse. Die Cooks sind kein Billig-Reiseland, aber da wir ja nun schon einmal in der Nähe waren, hat sich der Abstecher absolut gelohnt. Wir hatten 10 wunderbare Tage mit fast perfektem Wetter.
Beim letzten Essen auf der Insel kommt plötzlich Tom in die Kneipe. Wir nehmen einen letzten Drink zusammen und sagen noch einmal Good bye.
Jetzt haben wir einen langen Reisetag vor uns. Wir starten 22 Uhr zurück nach Auckland, von dort nach Brisbane und weiter nach Denpasar auf Bali. Wenn alles klappt sind wir in 23 Stunden da. 


Der vielleicht schönste Platz der Welt:   
S 18.86687° W 159.75181°

Viele Grüße Heike & Hartmut