Dienstag, 6. Dezember 2016

27.11.2016 - 05.12.2016 Neuseeland

27.11.2016
Erstmal einen fröhlichen Advent an alle! Bei uns kommt irgendwie keine
Vorweihnachtsstimmung auf, das liegt bestimmt an unserer Kleidung: kurze Hosen und T-Shirt  :-)
Mit dem Auto wandern wir weiter nach Norden, Richtung Cape Reinga. Auf dem Weg dorthin schlendern wir an jedem Strand rum. Die sind paradiesisch und sehr sauber, eine Wohltat nach den malaysischen Müllstränden. Ein zweites Highlight heute war ein Toilettengang.
In dem Ort Kawakawa steht eine von Friedensreich Hundertwasser (der Gegner der geraden Linie) entworfene öffentliche Toilette. Ganz klar das man da unbedingt mal muss ...  ;-)


28.11.2016
Die Küste um Cape Reinga haut uns um, was für eine grandiose Natur! Nach ein bisschen Kletterei sind wir am Strand und das ganz allein, am wahrscheinlich schönsten Ende der Welt  :-) Der einzige Campingplatz hier oben ist dann nicht mehr so einsam und am Abend haben wir die erste ernstzunehmende Moskitoattacke. Das Auto ist voll mit diesen Plagegeisten und wir nehmen den Kampf auf.


29.11.2016
Der Kampf mit den Mücken heute Nacht war blutig und es gab viele Tote. 
Aber trotzdem habe ich das Gefühl es steht unentschieden. 
Zur Entspannung gehen wir an der fantastischen Küste wandern und bekommen plötzlich Lust auf "Extremsport" - Dünen düsen. Wir leihen uns ein Bodyboard und sausen damit die riesigen Sanddünen am Ninety Mile Beach runter. Der Sand ist so heiß, das er uns beim Hochlaufen die Füße verbrennt, aber einmal geht immer noch. Volle Fahrt, Gesicht in den Wind und der Sand fliegt durch die Nase in den Rachen und zum Teil aus dem Mund wieder raus.
Wie alt sind wir eigentlich? ;-) 


30.11.2016
Wir wandern wieder, diesmal zwischen Riesenbäumen, im letzten Kauri Wald der einst riesigen Bestände auf der Nordinsel Neuseelands. Einer dieser mächtigen Bäume heißt Tane Mahuta , "Der Gott des Waldes" und hat eine Höhe von 52 m und eine geschätzte Holzmenge von wahnsinnigen 244 Kubikmetern 
! Er ist so groß, das er nicht auf ein Foto passt und er ist der größte lebende Kauri mit dem biblischen Alter von geschätzt 2000 Jahren. Wahnsinn! Kein Wunder, das die Maoris ihn zum Gott gemacht haben.

01.12.2016
Nix Aufregendes passiert, wir fahren eine größere Strecke zurück über Auckland und stehen abends auf einem dieser teuren Campingplätze. Dafür direkt am Meer. Morgen wollen wir weiter auf die Comorandel Halbinsel.


02.12.2016
Heute sind wir an einem Strand mit heißen Quellen und vielen, vielen Leuten. Kurz nach Einsetzen der Ebbe fängt das große Buddeln an. Sobald das kalte Meerwasser einen Streifen Sand freigibt graben sich alle eine kleine Mulde in der sich dann warmes Wasser sammelt. Das strömt aus der Tiefe an einigen Stellen mit über 60 Grad durch den Sand nach oben. 60 Grad ist zu heiß, man braucht ab und zu eine kleine Welle Meerwasser zum Verdünnen.  Der Platz und die Bauweise sind also entscheidend für ein entspanntes Wannenbad. Aber das Beste heute war das Leutegucken - wie sie sich mit dem Spaten abmühen bis zur nächsten großen Welle. Es gibt hier übrigens tatsächlich einen Spatenverleih.


03.12.2016
Die Zeit scheint immer schneller zu vergehen. Wenn wir auf der Landkarte schauen was wir uns noch alles angucken wollen kommt schon fast Panik auf. Wir müssen aus dem Rumbummel-Modus raus und etwas Gas geben.
Heute waren wir in dem Ort Rotorua. Der Maori Name dafür lautet Whangapipiro, auf Deutsch: "fürchterlich stinkender Platz". So ist es auch, die ganze Gegend stinkt wie faule Eier. In einem Park finden wir den Grund, in jeder Ecke zischt es, dampft es und Schwefeldämpfe steigen auf. Die ganze Gegend ist vulkanisch aktiv und auch auf der 

Weiterfahrt sehen wir überall Dampfwolken im Gelände aufsteigen.

04.12.2016
Heute Nacht standen wir mal wieder im Busch. Es ist hier gar nicht so einfach einen schönen Platz für die Nacht zu finden. Nicht mal für Schwarzcamper-Profis wie uns. Die meisten Wege sind mit Schranken verschlossen und die Geldbußen für Schlafen im Wald sind mit bis zu 400,-$ auch nicht lustig. Aber die Campingplätze sind für uns ätzend: dicht an dicht, laut und teuer. Wir haben schon für eine Nacht mit Dusche und Stellplatz auf Kunstrasen 48,-$ bezahlt - unverschämt!
Nach dem Frühstück baden wir in einem heißen Bach mit kleinem Wasserfall. Danach stinken wir wie der Teufel - nach Schwefel :-)
Wir fahren weiter in den Te Urewera National Park im Osten der Nordinsel und finden wieder einen kostenlosen Platz für die Nacht in toller Natur. Wunderbar,  wir sind ganz allein und ich zünde ein Lagerfeuer an. Ich hab's schon so vermisst.
Eigentlich wollte ich heute den neuen Blogeintrag fertig schreiben, aber die Zeit reicht nicht aus. Heute ist der erste Tag in Neuseeland an dem wir kein Geld ausgegeben haben und das muss gefeiert werden! Ich muss also den Wein öffnen, das Lagerfeuer erhalten und vor allem lauthals mit Bruce Springsteen singen ;-)


05.12.2016
Gestern Abend fing es noch an zu regnen was das Zeug hält. Die ganze Nacht prasseln die großen Tropfen auf das dünne Blech über uns.
Pünktlich zum Frühstück ist Schluss mit dem Quatsch und wir starten eine Wanderung. Es werden gut 6 Stunden bis wir wieder am Auto sind und davon laufen wir eine Stunde im strömenden Regen. Bis auf den Regen war es aber perfekt, durch den wunderschönen Märchenwald mit vielen Farnbäumen.

Jetzt sind wir hier:  
S 38.75416° E 177.15364°

Viele Grüße Heike & Hartmut