Samstag, 31. Dezember 2016

23.12.2016 - 31.12.2016 Neuseeland

23.12.2016
Eigentlich wollten wir heute am "Taiaroa Head" Albatrosse beobachten, aber im Royal Albatross Centre bekamen wir erklärt, das ca. 20 min Albatros- Beobachtung (im Rahmen einer Führung) 100 $ kosten. Unverschämt! Aber ein paar sehen wir dann doch noch fliegen, wirklich mächtig große Vögel!
Wieder mal bei Sturm und Regen ziehen wir weiter und wandern ein bisschen über die Halbinsel. In den lichten Momenten als sich die Sonne zeigt werden wir mit herrlichen Bildern belohnt. Der blanke Augen-Orgasmus! Heike war voll im Fotorausch.


24.12.2016
Das Wetter bessert sich. Heute ist es nur noch stürmisch und kühl, aber es regnet nicht mehr. 
Wir bummeln weiter an der Küste entlang.
Und dann, ganz plötzlich, ist es Heiligabend :-) Wir gönnen uns geräucherten Lachs, Baguette und roten Wein - wunderbar! Das Baguette erinnert durch seine Form sogar an ein Echtes aus Frankreich. Die Kiwis haben genauso viel Geschick beim Brotbacken wie die Australier.


25.12.2016
Wir fahren die Küste weiter rauf mit vielen Stopps zum Fotografieren und Seelöwen gucken. Der Neuseeländische Seelöwe ist selten, aber wir sehen sie an vielen Stellen rumlümmeln und kommen ganz nah ran.
Das nächste Ziel ist der höchste Berg Neuseelands, der Mount Cook in den südlichen Alpen. Den wollen wir uns mal aus der Nähe ansehen.


26.12.2016
Wir sind im Mount Cook Nationalpark und wollen hier ein bisschen wandern. Der einzige bezahlbare Campingplatz ist krachvoll. Wir finden einen Platz zwischen den riesigen Camperkisten, es ist kühl, die Sonne hat keine Chance durch die "Häuserschlucht" auf unser kleines Heim zu scheinen. Wir wandern uns warm, 3 Stunden zu einer Gletscherzunge mit fantastischem Blick zum Mount Cook. Wir kämpfen uns durch Heerscharen von Chinesen mit Fotoapparaten und Handys an Selfistangen. Etwas genervt aber unverletzt werden wir mit einem tollen Ausblick belohnt. Der Mount Cook mit seinen 3764 m Höhe ist ein wirklicher Hingucker.


27.12.2016
Wieder stimmt die Wettervorhersage, starker Regen und Sturmböen bis 80 km/h. Wir bleiben im Auto und lauschen dem Getrommel aufs Blechdach. Langweilig wird es aber nicht - die kleinen Zelte, die hier überall stehen, möchten gerne fliegen. So wie es halt immer ist, wenn einer anfängt, wollen die anderen auch. Erst sind es nur Mülltüten, dann Plastikteller, dann Badeschlappen und die Wäsche von der Leine. Da kann kein Zelt lange widerstehen, nur die Eigentümer (Spaßbremsen) versuchen das zu verhindern. Und trotz des starken Regens konnten wir das vom Bett aus gut beobachten ;-)
Morgen soll es wieder schön sein und wir planen eine lange Wanderung. Daumendrücken.


28.12.2016
Wandertag/Jubiläumstag
Fönwetter beschert uns blauen Himmel und angenehme Temperaturen. Mit dem Mount Cook immer im Blick wandern wir steil bergauf und fluchen manchmal über die unverhofften und starken Windböen. Als wir oben am Grad ankommen springt uns ein derart starker Wind an, das wir auf die Knie müssen um nicht abzuheben wie ein Plastikteller.
Kein Zurück, wir stemmen uns dagegen und kämpfen uns bis zu einer Wanderhütte durch. Zwischen den Böen schafft es Heike immer wieder tolle Fotos zu machen. Die Gletscherwelt ist wunderschön.
In der Hütte gibt's ein Jubiläums Bierchen, denn heute sind wir auf den Tag genau ein Jahr von zu Hause weg. Eine lange Zeit! Die Sehnsucht nach Hause ist groß, aber wir halten durch :-)
Der Wanderweg ist mit vielen Stufen gut ausgebaut und auf dem Rückweg zum Auto zählen wir sie: 1820 - unsere Knie haben gejubelt vor Freude.


29.12.2016
Nach gut 24 Stunden Trockenheit gibt es wieder Regenschauer und wir fahren weiter.


30.12.2016
Es klingt bestimmt als hätte ich immer was zu meckern, wenn ich schon wieder über Sandfliegen schimpfe. Wir hatten heute Nacht einen schönen Platz auf einer Wiese mit einem Bach, ganz idyllisch, normalerweise. Es müssen Millionen von diesen Viechern hier sein. Entweder man sprüht sich starkes Gift auf die Haut, dann stechen sie nur in die Stellen die man vergessen hat, oder man sitzt im Auto und bestaunt die Idylle durch die Scheibe.
Wenn ich schon mal beim Meckern bin: wir sind jetzt 6 Wochen in Neuseeland und ich denke, ich kann schon mal ein Resümee ziehen.
Die Pluspunkte die für Neuseeland sprechen:
- die tolle Natur, die Gletscherwelt und das Meer dicht an dicht
- schöne Wanderungen, wenn es nicht regnet
- vulkanische Aktivität hautnah - ist für uns neu und interessant

Punkte die uns nicht wieder nach Neuseeland reisen lassen:
- zu teuer, wir verbrauchen deutlich mehr als in Australien
- kein Abenteuer mehr, alles ist ausgebaut, erschlossen und wird vermarktet
- kein Freiheitsgefühl mehr, wildcampen an schönen Plätzen mit Lagerfeuer - Fehlanzeige.
- Campingplätze die man manchmal benutzen muss sind maßlos überteuert. Ein stinkendes Plumsklo und ein Wasserhahn im Freien (keine Dusche) kosten 32,-$ unser teuerster Platz waren 50,-$ und für's Duschen mussten wir extra zahlen. Dazu steht man noch dicht an dicht mit anderen, wie auf einer Art Parkplatz.
- Sandfliegen, Sandfliegen, Sandfliegen
- das Wetter, viel Regen und viel Wind, aber vielleicht hatten wir da nur Pech
- zu viele Leute in der Hauptreisezeit, die Campingplatz Betreiber nutzen das gnadenlos aus. Auf das Ansprechen des hohen Preises heißt es, der nächste Campingplatz ist noch teurer und auch voll. Wir fühlen uns oft einfach nur ausgeliefert.
Wir müssen oft essen gehen was auch recht teuer ist, aber versucht mal bei einem 40er Wind Spagetti zu kochen.
Vielleicht wäre das Urteil etwas milder ausgefallen wenn wir vorher nicht so lange in Australien gewesen wären. Wir sind verwöhnt :-)
Es sind noch zwei Wochen bis zur Abreise, vielleicht werden wir noch überrascht?!


31.12.2016
Wir sind in Christchurch (da wo die Erde manchmal wackelt) und hier verabschieden wir das gute alte Jahr und freuen uns aufs Nächste. Mal sehen wie die Kiwis feiern.
Wir wünschen euch allen einen guten Rutsch ins neue Jahr und bleibt gesund und munter!


Viele Grüße Heike & Hartmut


Fotos 23.12.2016 - 31.12.2016
























Donnerstag, 22. Dezember 2016

15.12.2016 - 22.12.2016 Neuseeland

15.12.2016
Auf einen schönen Sonnentag folgt, na was schon - REGEN. Aber wir haben sowieso eine längere Autofahrt bis an die Westküste geplant, da macht das nichts. Vorher stärken wir uns noch mit guten Essen beim Inder. Finden wir klasse, das Neuseeland so viele Inder hat einwandern lassen und auch noch so gut verteilt: in fast jedem Ort gibt's ein indisches Restaurant ;-)
Die Fahrt ist lang und unser Auto quält sich einige Berge hoch und auch wieder runter. Heute wollen wir unbedingt mal wieder "gratis" campen, wir fahren schmale Wege auf der Suche nach dem richtigen Platz. Prompt bleiben wir gleich zweimal stecken und Heike muss ordentlich schieben - Hose eingesaut. Sorry, die Räder drehen nun mal durch wenn es nass ist :-) Am "Buller River" werden wir endlich fündig. Der Fluß führt mächtig viel Wasser und es regnet fleißig weiter die ganze Nacht, vielleicht schwimmen wir die restliche Strecke bis zur Küste? Sooo viel Wasser!


16.12.2016
Sehr früh fahren wir hier weg, man will sich ja nicht vom Ranger erwischen lassen ;-) Frühstück gibt es erst am "Cape Foulwind" (Kap der schlechten Winde), ein Schelm der Schlechtes dabei denkt! James Cook wurde hier 1770 mit seinem Schiff "Endeavour" mächtig durchgeschüttelt, deshalb der Name.
Das Kap ist stürmisch, wild und wunderschön! Auch auf der Weiterfahrt halten wir oft an, um die Aussicht auf die wilde Tasmansee zu bewundern. Einfach genial diese Naturgewalten. Das Meer tobt, manchmal bis auf die Straße.
Eine Steigerung gibt's noch an den " Pancake Rocks". Meterhohe Wasserfontänen schießen hier durch Felsenlöcher nach oben, wenn große Wellen das Wasser hineinpressen. Was für ein Schauspiel, wir sind begeistert!


17.12.2016
Nach kurzer Zeit haben wir heute die Nase voll vom Autofahren und quartieren uns auf einem Campingplatz direkt am Meer ein. Am Abend machen wir noch einen Spaziergang auf einen kleinen Berg. Von hier hat man eine Super-Aussicht auf die Alpen. Wir sehen zum ersten mal den "Mount Cook", den höchsten Berg Neuseelands.
Zurück auf dem Camping starten wir den Versuch, mit einem Lagerfeuer die Sandfliegenplage einzudämmen. Aber die greifen uns erbarmungslos weiter an und wir verbarrikadieren uns im Auto. Die Quälgeister können einem ganz schön den Abend vermiesen.


18.12.2016
Im Reiseführer lesen wir, dass die Westküste Neuseelands eine der regenreichsten Gegenden der Erde ist. Aber das hatten wir auch so schon vermutet - es pisst wieder wie verrückt. Also wieder Autofahren. Den "Franz Josef"- und den "Fox Gletscher" lassen wir ungesehen im Regen stehen und steuern den Lake Wanaka an.
Über dem Pass wird das Wetter wieder besser und wir haben Hoffnung auf einen schönen Wandertag morgen.


19.12.2016
Es bläst ein saustarker und kühler Wind, aber die Sonne scheint und wir schleppen unseren Wanderrucksack auf einen Berg. Eigentlich sieht es hier aus wie zu Hause in den Alpen, nur die Farben sind irgendwie kräftiger. Die Luft ist klar und der See ist schon fast kitschig blau. Wir gehen 1200 m steil rauf und natürlich auch wieder runter. Recht anstrengend, aber die Aussicht war toll.


20.12.2016
Es geht weiter Richtung Süden. Eigentlich wollten wir zum Milford Sound und eine Bootstour machen, aber die Wetterfrösche sagen für das Gebiet viel Regen voraus. Der Regen geht uns langsam auf den Wecker. Wir kommen in die Touristenstadt Queenstown und finden nichts Interessantes. Ein Thailänder macht uns was zu essen, dann fahren wir weiter. 


21.12.2016
Nach einer, wieder einmal kostenfreien Nacht, geht's weiter bis zum Ende, dem südlichsten Ende Neuseelands. Nur noch ein paar Minuten zu Fuß durch Schafkacke und wir sind am Meer. Das Meer ist ruhig und eher unspektakulär. Die ganze Gegend hier wirkt ziemlich verschlafen. Wiesenhügel an Wiesenhügel und 1000e von Schafen. Ab und zu denken wir auch mal an's Gleitschirmfliegen, es gibt unzählige Startplätze hier. Die vielen Wiesenflächen schreien förmlich danach einen Gleitschirm auszulegen. Nur entweder bläst der Wind zu stark oder es regnet. Zum Glück ist unser Schirm schon zu Hause :-)


22.12.2016
In zwei Tagen ist Heiligabend, habt ihr schon alle Weihnachtsgeschenke zusammen? Seid ihr schon alle gespannt, was es wohl gibt? Wir machen uns dieses Jahr diesen Stress nicht, wir schenken uns einfach uns und sparen dabei noch das Geschenkpapier ;-)
Bis der nächste Blogeintrag von uns kommt seit Ihr bestimmt schon beim Weihnachtsbaum-Nadeln-Aufsaugen. Deshalb wünschen wir allen an dieser Stelle ein frohes Fest, einen fleißigen Weihnachtsmann und vorsorglich einen guten Rutsch ins neue Jahr!


Wir sind jetzt hier: 
S 46.23825° E 169.73329°

Viele Grüße Heike & Hartmut

Fotos 15.12.2016 - 22.12.2016