Sonntag, 12. März 2017

01.03.2017 - 10.03.2017 Philippinen / Bohol

01.03.2017
Schon März - Wahnsinn! Der letzte Reisemonat beginnt und ich muss bald nicht mehr für den Blog schreiben ;-)
Wir geben uns nochmal richtig Mühe die Zeit zu genießen.
Auf einen Tipp unseres Hoteliers fahren wir mit dem Moped zu einem Wasserfall. Allein die Fahrt dorthin war schon ein Erlebnis. Viele kleine Dörfer mit Kindern die sich riesig freuten uns zu sehen und Heike winkt wieder wie die Queen nach allen Seiten.
Nach einem kühlen Bad im Wasserfall und ein bisschen rumkurven mit dem Moped warten wir mit eiskaltem Bier auf die Nacht. Eine nächtliche Bootstour auf einen Fluß soll uns zu den "Fireflys" (bei uns heißen sie Glühwürmchen) bringen. Es war dann auch eine beeindruckende Show, die die "Feuerfliegen" lieferten: manche Bäume am Flussufer sahen aus wie Weihnachtsbäume! Sie blinkten und wurden von Lichtwellen überzogen, einfach unglaublich! Es gibt doch immer noch etwas, was man noch nie gesehen hat :-)


02.03.2017
Unser Ziel heute ist die winzige Insel Lamanoc. Mit der "Bangka", so heißen hier diese winzigen Kähne mit den Stützkufen, setzten wir über auf das mythische Eiland. Vor zehntausend Jahren haben hier die Bewohner von Anda ihre Toten bestattet. Besser gesagt luftgetrocknet oder in großen Tonkrügen untergebracht. Mit einem kundigen Führer klappern wir ein paar Höhlen ab und werden mit interessanten Geschichten versorgt.


03.03.2017
Die Hauptattraktion von Bohol steht heute auf dem Programm - Besichtigung der "Chocolate Hills".
Ein paar mit Gras bewachsene Hügel, die wie Schokomoussee aussehen wenn das Gras vertrocknet ist. Wie diese seltsame Landschaft entstanden ist, weiß scheinbar noch niemand.
Um es kurz zumachen: lange, anstrengende Fahrt, einmal länger hingeguckt und wieder zurück. Naja, nicht alle "Highlights" sind total aufregend.


04.03.2017
Wir stürzen uns mal wieder in die Fluten. Aber es ist eigentlich nur ein Antesten für morgen, da haben wir mal wieder eine Tour unter Wasser gebucht. Den Test bestanden hat auf jeden Fall die ultramoderne Schnorchelmaske die wir uns ausgeliehen hatten - superb! Kein Schnorchelgebeiße mehr und das eventuell durch Grinsen eintretende Wasser verflüchtigt sich auch von ganz alleine. Hoffentlich ist die morgen wieder mit von der Partie.


05.03.2017
Sehr früh geht's schon los und wir schließen uns einer Truppe von Tauchern an (Holländer). Eine halbe Stunde Fahrt und ab ins Wasser. Es ist schön warm, nur leider versteckt sich die Sonne heute und die Sicht im Wasser ist nicht so gut. Außerdem sind die Korallen recht tief, 5 m und mehr. Die Taucher sind heute klar im Vorteil. Aber es macht trotzdem Spaß. Wir sehen zwei Wasserschlangen, vielleicht einen Meter lang und ich hohle bestimmt 100 PS aus meinen Schwimmflossen, als eine auf mich zu schwimmt.
Als Abendessen bestellen wir eine Spezialität der lokalen Küche: "Kinilaw". Roher Tunfisch, eingelegt in Kokosmilch und vielen Gewürzen.
Auf den Cookinseln hieß das "Ika Mata" und war unser Lieblingsgericht. Aber auch hier versteht der Koch sein Handwerk, wir sind hin und weg und bis zum Rand abgefüllt. Während wir so sitzen und genießen, wird auf der Straße lauthals eine weitere lokale Spezialität angeboten. "Balut, Balut" ruft der Händler und zumindest alle ausländischen Gäste verziehen angewiedert das Gesicht und schütteln sich. Balut ist ein angebrütetes Enten- oder Hühnerei. Der wenige Cent teure "Strassensnack" mit dem halb entwickeltem  Embryo fällt auf jeden Fall in die Kategorie oberwiderlich!
So dicht nebeneinander exzellent und abartig. Mahlzeit!


06.03.2017
Heute ist nicht viel passiert. Wir drehen eine kleine Runde mit dem Moped und schaffen es gerade noch zurück ins Hotel bevor es mächtig anfängt zu regnen. Also faulenzen und Pläne machen für die nächsten Reisen.


07.03.2017
Lange Taxifahrt zurück nach Tagbilaran (Flughafen). Unser Taxifahrer überredet uns die Mittagspause auf einem Ausflugsboot zu machen. Das sah schon von weiten albern aus. Als wir dann aber mit im Boot saßen, dachte ich nur: gut das uns hier keiner kennt! Eine Art Floß mit ca. 40 Leuten, in der Mitte ein Büffet zum Selbstbedienen. Soweit noch ok, aber von den Fahrgeschäften gab es sehr viele, die dann auf dem Fluß immer hin und her fahren. Natürlich wird fleißig gewunken bei jeder Begegnung und auf jeden Floß steht einer mit einer Gitarre und macht höllisch Lärm. Dann ein Stopp an einem Steg auf dem ein paar Mädels uns Folkloretänze vorführen. Die waren aber sichtlich genervt von den depperten Touristen die alle 10 Minuten bei Ihnen anlegen und gafften wie im Zoo. Eine lange Stunde und wir sind von dieser wirklich peinlichen Veranstaltung erlöst.
Unser Fahrer hat auch nicht gefragt ob es uns gefallen hat, komisch.
Na ja, das nächste Ziel war recht nett. Wir fahren zu einem Reservat, wo man die vom Aussterben bedrohten "Philippinen-Koboldmakis" bestaunen kann. Sie zählen zu den größeren Vertretern der Koboldmakis und werden bis zu 13 cm groß und wiegen bis 150 g. Vernünftigerweise halten die nachtaktiven Tierchen auch am Tag die Augen offen und sitzen in perfekter Fotografierhöhe im Bambus. Wirklich total putzig mit den großen Augen.


08.03.2017
Heute war der Rückflug nach Manila auf dem Programm, der Rest des Tages stand zur freien Verfügung ;-) 


09.03.2017
Gut ausgeschlafen fliegen wir heute gleich weiter nach Legazpi ( eine Stunde ) und mit dem Kleinbus weiter nach Donsol. Unser letztes Ziel auf den Philippinen. Hier besteht die Chance mit den großen Walhaien zu schwimmen.
Wir buchen eine Tour für morgen, besorgen uns ein Moped und drehen eine Runde durch die Gegend. Die Hütten die wir hier sehen sind in einem traurigen Zustand, manchmal gibt es eine Glühbirne, aber meistens ein offenes Feuer. Aber aus jeder kleinen Hütte purzeln viele, viele Kinder - was wird das werden? - Erschreckend. Wir haben noch nie so viel Kinder gesehen!
Das Durchschnittsalter auf den Philippinen liegt aktuell bei 24 Jahren und jede Familie hat im Durchschnitt 6 Kinder! Die armen Leute brauchen eine große Familie als Altersvorsorge. Außerdem sind über 80 Prozent katholisch und da ist das mit Verhütung so eine Sache. Wer jetzt ein wenig rechnet weiß wie es hier in 2-3 Generationen aussieht. 


10.03.2017
Um 8 Uhr sitzen wir schon im Boot und tuckern vor der Küste rum. Mit uns sind noch 4 Gäste und 4 Mann Besatzung an Bord. Es dauert gut 1,5 Stunden bis wir den ersten Walhai sehen. Dann muss alles schnell gehen, Flossen an, Brille auf und am Bootsrand auf das Kommando vom Guide warten. Go, go, go und alle springen rein. Ich zu erst, dann der Chinese auf meinen Kopf. Brille und Schnorchel hängt mir am Hals und meine Nase hat jetzt eine dunkle Stelle. Der Wal war weg.
Ein bisschen eingeschüchtert durch meinen bösen Blick hält er ab jetzt Abstand und der nächste Versuch klappt schon besser. Mit Walhaien "schwimmen" ist eigentlich auch der falsche Ausdruck, das ist eher ein Wettrennen. Man muss genau an der richtigen Stelle ins Wasser und ein schneller Schwimmer sein um ihnen nahe zu kommen. Heike ist schnell und schafft das sogar ohne Schwimmflossen. Wir springen insgesamt 7 mal rein und ich war 4 mal ganz dicht dran, einmal sogar mit Berührung.
Es gibt strenge Regeln, einem Walhai darf sich nur 1 Boot mit maximal 6 Schwimmern nähern und diese nur 5 Minuten mit ihnen schwimmen. So stets irgendwo geschrieben. Es kamen aber immer mehr Boote dazu. Zum Schluss haben wir 17 Boote gezählt, die alle versuchen für ihre Gäste den besten Platz zu ergattern. Kreuz und quer, mit Zusammenstößen und dazwischen die Schwimmer im Wasser. Wir hatten genug und es wurde zu gefährlich.
Fazit: ein ganz tolles Erlebnis mit den Riesen ( bis 13 m lang und 12 Tonnen schwer ) im Wasser zu sein und wir sind sehr froh das wir das hier erleben konnten. Leider wollen das sehr viele Menschen:-) Mit 15 cm haben die Walhaie die dickste Haut aller Lebewesen der Erde und die brauchen sie auch ;-)


Wir sind hier:
N 12.92271° E 123.57840°

Viele Grüße Heike & Hartmut