Montag, 7. März 2016

01.03.2016 - 07.03.2016

01.03.2016
Als wir aufstehen ist es frisch, aber die Sonne scheint. Wir fahren noch ein kurzes Stück bis zum Mount Field Nationalpark. Zuerst führt der Weg zu den Russel Falls, einem der meistbesuchten Wasserfälle Tasmaniens. Dann geht's über den "Tall Tree Walk" mit enorm großen Tallo Wood Bäumen. Eigentlich das schönste Stück Weg. Wir wandeln zwischen Baumriesen die schon hunderte Jahre hier stehen, der Höchste unglaubliche 79 Meter hoch! Bruni D'Entrecasteaux (ein Franzose), der Tasmanien 1792 erblickte und total beeindruckt von diesen Wäldern war, meinte: "... manche (von den Bäumen) sehen so aus, als wären sie so alt wie die Welt."
Jetzt stehen wir an einem superschönen Schlafplatz, direkt an einem Seeufer und sind  ganz allein. Fast, denn drei freche Possums machen sich den Spaß und springen um unser Auto. Ich springe hinter her und versuche mich als Fotograf :-)


02.03.2016
Morgens, auf der Fahrt zum Lake St. Claire wo wir heute wandern wollen, legen wir noch einen Stop ein um die "Wall in the Wilderness" zu bestaunen. Ein Künstler verwirklicht hier seine Vision und "erzählt" auf einer Wand aus Holztafeln die Geschichte Tasmaniens. 100 Holzpaneele, jedes 1m breit und 3m hoch, auf denen man dreidimensional herausgearbeitete Menschen, Tiere und Gegenstände bewundern kann. So fein gearbeitet, das es unglaublich echt wirkt.
Wir kommen am See an und werden von einem Ranger überredet heute auf den Mt. Rufus zu steigen. Das Wetter sei heute gut für die Gipfeltour und er hat recht.
Carpe Diem! Es wurde eine Tour von 18 km Länge mit 700 m Höhenunterschied! Das sind wir nicht mehr gewohnt und kommen ganz schön erledigt nach 8 h wieder am Auto an. Für uns war das mit Abstand die schönste und abwechslungsreichste Wanderung seit langem. Was für eine grandiose Natur!


03.03.2016
Der Tag fängt ja gut an: eine kalte Nacht und zum Frühstück schießt mir die Hexe zum zweiten Mal in den Rücken! Mist, ich hatte den ersten Schuß schon fast vergessen.
Also nur kleines Programm heute, wir gehen eine Runde zur Platypus Bay. Wäre ja schön, mal eins live zu sehen, aber die Schnabeltiere sind recht selten und sehr scheu.
Wir fahren weiter mit Ziel Strahan an der Westküste (wurde uns in der Touristeninfo empfohlen) und halten kurz bei den Nelson Falls. Der Wasserfall ist auch ganz nett, aber für mich gefühlt der 120ste :-)
Wir kommen in Stahan an und sind begeistert: wieder ein Traum -Übernachtungsplatz, dieses Mal direkt am Meer. Als Erstes geht's mit dem Auto an den Strand. Erst langsam, im Sand fehlt uns noch die Erfahrung, aber dann mit 50 - 60 km/h am Wasser entlang. Was für ein Spaß! Vorbei an einem halb versunkenem Auto: Vorderachse und Motorhaube über-, der Rest untertage. Und das hier schon mehrere ihre Autos zurück lassen mussten, haben wir erst später gelesen :-o.
Jetzt noch einen kitschigen Sonnenuntergang und dann die ganze Nacht Meeresrauschen.


04.03.2016
Wir wollen langsam wieder Richtung Norden, in 3 Tagen geht schon die Fähre zurück aufs Festland. Die ersten 9 km fahren wir direkt über den Sandstrand, das macht einfach zu viel Spaß. Nach einem Stopp an einer riesigen Sanddüne und einer noch größeren Portion Spaghetti geht's weiter durch hohe Berge. Manchmal sieht es aus wie in den Alpen. Am frühen Abend landen wir wieder an einem See. Was soll ich sagen, schaut Euch die Bilder von Heike an! Wir stehen hier wieder ganz allein und können tun und lassen was wir wollen! Ein herrliches Gefühl von Freiheit , ich kann es nicht beschreiben! Wir müssen dauernd über den "Marlboro Man" lachen :-)


05.03.2016
Eine Wanderung muss noch sein auf Tasmanien - zum Gipfel des 1545 m hohen Cradle Mountain.
Die Vegetation ist diesmal nicht ganz so abwechslungsreich wie bei der letzten Tour, dafür gibt es mehr zu klettern. Heike meint: gut das das meine Mutti nicht sieht :-) Vom Gipfel gab es zur Entschädigung für den Nervenkitzel eine super Aussicht.
Nach 7 anstrengenden Stunden sind wir wieder am Auto und stellen entsetzt fest: kein Bier mehr da! Im letzten Bottleshop wollten sie 2,20 $ für die kleine Büchse haben, da war ich zu geizig. Jetzt weiß ich - Geld ist nicht alles :-(


06.03.2016
Wir fahren nach Devonport und frischen unsere Vorräte auf. Im Ort gibt es nichts Interessantes für uns und so verbummeln wir den Tag mit Essen kochen, schreiben, telefonieren. Jetzt stehen wir mit anderen Campern auf einer Wiese direkt am Fährhafen. Morgen früh geht's um 6 Uhr los mit der Einschifferei !


07.03.2016
Wieder auf der Bass Strait, es ist ruhige See und wir können unseren Frühstückskaffee genießen.
Schade, das die 4 Wochen so schnell vergangen sind. Tasmanien war eine super Zeit für uns, so viel Schönes gesehen und erlebt! Na ja, ein paar Sachen von uns bleiben dank meiner Schussligkeit dort: ein schöner Spiegel zum Rasieren ist im Wald geblieben, die neue Flasche Duschgel stand noch auf dem Hinterrad beim Losfahren, die kleine Fußbank steht verwaist auf einem Parkplatz ... nein, Heike ist noch da! 
Laut Wetterbericht erwarten uns morgen 38 Grad in Melbourne, mal sehen wie wir das vertragen nach den eher kühleren Tagen.


Hier unsere aktuellen Koordinaten

S 41.64732 E 145.95788