Mittwoch, 16. März 2016

08.03.2016 - 15.03.2016

08.03.2016
Gestern Abend 18:30 Uhr sind wir von der Fähre wieder aufs Festland gerollt. In Coburg (so heißt ein Stadtteil von Melbourne) haben wir Lebensmittel aufgefüllt und sind noch ca. 100 km Richtung Norden gefahren. Der Schlafplatz war miserabel, neben Bahngleisen, wo alle 10 Minuten ein Zug vorbei fuhr. Wir hatten im Dunkeln keine Lust weiter zu suchen, hier gibt es viel Farmland und alles ist eingezäunt.
Die Nacht ist überstanden und wir fahren weiter nach Bright, die kommenden Tage wollen wir der Fliegerei widmen.
Es ist deutlich wärmer, am Mittag 40 Grad. Durch die geringe Luftfeuchtigkeit lässt es sich aber aushalten, wir müssen ja nicht arbeiten :-)
Hier gibt es tatsächlich Gleitschirmflieger, zwei sind schon in der Luft. Also los:  kurze Hose, eine dünne Jacke über das T-Shirt und ab in die Luft.
Den mit Kunstrasen super präparierten  Startplatz können  wir um 850 m überhöhen und es ist immer noch sehr warm.
Schön mal wieder in der Luft zu sein, aber ehrlich gesagt reißt uns das Fluggelände nicht vom Hocker. Vielleicht sind wir zu sehr von den Thüringer Bergen verwöhnt :-)

 
09.03.2016
Die Nacht verbrachten wir am Startplatz, da war es etwas kühler als im Tal.
Abends 21 Uhr waren es angenehme 28 Grad.
Zum Frühstück kommt der Chef vom Startplatz zu uns und teilt uns mit, das mit Fliegen heute nichts wird. Der Wind weht aus der falschen Richtung.
Außerdem wird 9 Uhr die Zufahrtsstraße gesperrt, wegen Buschbrandgefahr :-(

Gestern klang das alles noch ganz anders! Überhaupt, Wettervorhersage ist hier eine Sache für sich. Einigermaßen  genau ist nur die Prognose für den vergangenen Tag!
Also runter vom Berg und die Zeit anders nutzen.
Das Auto bekommt einen Ölwechsel und der Kühlschrank eine neue Batterie (aus  Angst vor warmen Landebier).
Dann fahren wir ein Stück weiter zum Mt. Buffalo. Das ist ein super schöner Berg! Fantastische Felsformationen, hier wären wir gerne geflogen! Aber leider gibt es nur eine Rampe für Drachenflieger und für uns mit dem Tandem unmöglich.
Jetzt reicht's - wir fahren morgen wieder Richtung Küste.


10.03.2016
Zum Frühstück ist es recht kühl und voll bewölkt. Eigentlich sollte heute ein guter Flugtag sein - soviel dazu!
Wir fahren bis Mittag und suchen uns einen guten Platz, es hat mittlerweile angefangen zu regnen. Der Tag geht rum mit Hausarbeit.


11.03.2016
Nach 2 Stunden Autofahrt sind wir am Meer und gleich auf Startplatzsuche. Wir finden auch was, aber es geht kein Wind. Das ist schon extrem hier, erst fliegt einem der Hut vom Kopf und dann wieder kein Lüftchen.
Eine Stunde später, wir wollen  gerade Baden gehen, taucht ein Gleitschirm knapp über der Klippe auf. Der Wind ist immer noch sehr schwach und das Aufwindband so klein, das immer nur einer fliegen kann. Aber das klappt wirklich gut. Wir sind startklar und der Flieger landet ein. Dann sind wir dran, in dem Rhythmus  teilen wir uns den schwachen Aufwind mit zwei Fliegerkollegen.
Morgen soll die Windrichtung besser passen und wir könnten ein langes Stück der schönen Künste abfliegen. Wir sind in freudiger Erwartung!


12.03.2016
Guten Morgen lieber Wetterbericht - es nieselt!
Ok, nur ganz leichter Nieselregen  und wir machen einen ausgedehnten Strandspaziergang.
2 Stunden später gehen die ersten Schirme raus. Die Bedingungen sind aber ähnlich wie gestern und wir fahren einem Aussi hinterher in ein anderes Fluggelände. Da passt der Wind besser und es wäre super, super schön zum Fliegen. Ich weiß nicht, wir sind wahrscheinlich wirklich verwöhnt. Den Flugberg müßt Ihr Euch vorstellen wie Rohrbahn in Miniatur, am Meer und ohne Hoffnung auf Strecke zu gehen. Nur die B88 ist hier die "Great Ocean Road" :-)
Nun gut, wir sind geflogen, 15 min dann fing es wieder an zu nieseln. Der Abschied fällt relativ leicht, wir fahren ca. 80 km weiter nach Apollo Bay.


13.03.2016
Der Startplatz bei Apollo Bay steht sogar im Reiseführer! Sieht auch ganz nett aus, aber natürlich nieselt es. Australien muss ein sehr regenreiches Land sein :-)  
Wir fahren noch ein bisschen weiter, bis zum Point Franklin und gehen an den Strand. Der ist wirklich eine Augenweide! Hohe Wellen, schöner Sand und wundersame, ausgespülte Felsen. Wir albern am Strand rum wie Kinder, gut das wir hier alleine sind.


14.03.2016
Also mit Fliegen wird das hier nix, es regnet schon wieder und es sind 16 Grad !
Wir lassen unseren feuchten und eingesandeten Schirm im Auto und fahren weiter auf der Great Ocean Road. Die Sonne kommt zur rechten Zeit wieder und die gute Laune von Heike ist gerettet. Die 12 Apostel ohne Sonne geht ja auch nicht. Die sind nicht ohne Grund weltberühmt, ganz ehrlich, grandiose Natur!
Nach vielen, vielen Fotostopps sind wir etwas geschlaucht und biegen ab auf einen Picknickplatz zum Kaffee trinken. Da trampeln doch wirklich 3 Emus rum. Wir setzen uns, trinken Kaffee und beobachten. Uns gegenüber setzt sich noch ein Pärchen mit Fish and Chips. Die Emus werden aufmerksam und nähern sich der Frau von hinten. Wir beobachten weiter... Der mutigste der Drei tippt der Frau von hinten auf die Schulter! Die war so erschrocken das eine große Menge Chips im hohen Bogen durch die Luft flog (das war wohl der Trick). Und wir schütten uns aus vor Lachen :-)
Morgen wollen wir Victoria verlassen und nach South Australia fahren. Da darf man kein frisches Obst und Gemüse mitnehmen. Unser Problem sind Kartoffeln und ein ganzes Netz Zwiebeln die wir heute noch essen müssen.
"Zwiebel-Jack" lässt grüßen :-)


15.03.2016
An der Grenze werfen wir die paar Kartoffeln in einen extra dafür aufgestellten Behälter und fahren weiter. Und... nix! Keine Kontrolle mehr.
Der ganze "Wind" um nix :-)
Der Schlafplatz ist wieder perfekt, direkt am Meer mit tollem Sonnenuntergang.
Übrigens haben wir mit der Grenze zu South Australia auch eine neue Zeitzone überschritten. Die Differenz zu Deutschland beträgt nur noch 9,5 Stunden.


Hier unsere aktuellen Koordinaten (Schlafplatz)

S 36.451 E 139.5146

Hier noch unsere Tour durch Tasmanien.